geeigneter Veranstaltungsort
Schnittkurs Hausgarten: möglichst viele verschiedene Ziergehölze (Bäume, Sträucher, Stauden)
Beerenschnitt: möglichst viele Beeren-Arten (rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren,
Brombeeren, Jostabeeren, Stachelbeeren…)
Schnittkurs Kernobst: Äpfel und Birnen als Hochstamm und Halbstamm am besten in
unterschiedlichen Altersstufen, Quitten und anderes Kernobst
Schnittkurs Steinobst: Süß- und Sauerkirschen, Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen, Aprikosen…
Außerdem: Genügend Bewegungsfreiraum für Gruppen
Rückblick: Kurs Natursteinmauer
Am Samstag, dem 30. November 2019 fand im Vereinsgarten ein Kurs zum Mitmachen statt. Eine alte Hangstützmauer war bereits vor ein paar Wochen
mit einem Minibagger abgebrochen und der Hang für eine Trockenmauer vorbereitet worden. Da bei einer Trockenmauer kein Mörtel oder ähnliches
Fugenmaterial zum Einsatz kommt, muss diese allein durch ihr Eigengewicht alle Lasten abtragen. Entsprechend dick muss sie ausgelegt werden. Als
Faustregel lässt sich sagen, dass sie am Fuß mindesten ein Drittel ihrer Höhe breit sein muss. Die Standsicherheit der Mauer wird zusätzlich dadurch
erhöht, dass sie sich Richtung Böschung oder Hang neigt. Der Fachmann spricht von Dossierung. Diese sollte je nach Gegebenheit zwischen 10 und 20
Prozent liegen. Der gewachsene Boden den die Mauer stützen soll, wurde also entsprechend angeschrägt.
Beim Kurs am Samstag konnten die drei Teilnehmer nun einiges lernen und kräftig mit anpacken. Der Kursleiter, Herr Gordian Kramer hatte zur
Verstärkung noch drei Helfer organisiert und so konnte die Mauer mit 14 fleißigen Händen wider Erwarten sogar noch vor Sonnenuntergang
fertiggestellt werden.
Für die erste Steinreihe, welche das Gewicht der Mauer trägt, wurde der Boden mit dem Spaten ausgeschachtet. Nachdem es am Vortag geregnet
hatte, war der lehmige Boden schwer zu bearbeiten. Um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen, wurden einigermaßen gleichhohe Natursteine mit einer
großflächigen Oberseite ausgewählt.
Nun wurde die mittlere Mauerpartie Stück für Stück aufgebaut. Die Steingröße wurde hierfür nach oben hin immer kleiner gewählt. Sie wurden immer
in ihrer natürlichen Schichtung eingebaut und mit der schönen, glatten Seite nach vorne ausgerichtet. Die Fugen sollten möglichst eng sein, die
Stoßfugen dürften nicht durch mehr als zwei Schichten laufen und natürlich dürfte keine Kreuzfuge entstehen. Daher war ein Wenig „puzzeln“ angesagt,
um den richtigen Stein zu finden. Immer wieder wurden Bindersteine eingebaut, um die Verankerung mit dem Hang zu gewährleisten.
Trockenmauern werden mit Hintergemäuer errichtet. Es nimmt den Hangdruck auf und dient als Drainage damit das Wasser abfließen kann. Dazu
wurde parallel zum Mauern Bruchgestein, Steinreste und anstehender Boden hinter die Mauersteine gefüllt und durch Stampfen verdichtet, damit alle
Steine gut miteinander verzahnen.
Zur Mittagszeit stellten sich die Männer eine Biertischgarnitur in die Sonne auf der Wiese und stärkten sich am gelieferten Essen.
Die Mauerkrone soll die Mauer vor mechanischer Beschädigung schützen und Zerstörungen durch eindringendes Wasser verhindern. Dies bedeutet, die
Maueroberseite muss stabil sein und möglichst wenig Fugen aufweisen. Sie wurde deshalb als starke letzte Schicht mit großen, möglichst geraden
Steinen ausgebildet.
Die Kursteilnehmer hatten einen anstrengenden, aber lehrreichen Tag und sind nun für ihr eigenes „Mauerprojekt“ gut vorbereitet.
Für die Artenvielfalt bietet die Trockenmauer einen hervorragenden Lebensraum. Wildbienen, Spinnen, Wespen und Hornissen finden hier eine
geschützte Brutstätte in den Ritzen, Spalten und Höhlungen. Zauneidechse, Mauereidechse, Blindschleiche, Salamander und Schlangen finden hier
ebenfalls einen Lebensraum. Auch nutzen Siebenschläfer und Igel sie gerne als Winterquartier.
Uns bleibt nun (nach ein paar Verschönerungsarbeiten im Umfeld der Mauer) nur noch abzuwarten, welche Tiere sich dort ansiedeln.
Autor: Birgit Masur