OGV Altbach
Ihr Verein für alle Themen rund um Obst- und Gartenbau
Streuobstwiese im Frühjahr Foto: Birgit Masur, 19.04.2012
Aktuell im Juli
Allgemeine Gartenarbeiten
Richtig Gießen
Gießen Sie am Morgen, wenn die Wurzelballen der
Pflanzen etwas ausgekühlt sind und das kalte Gießwasser
keinen Schock verursacht. Tun Sie dies besser zwei Mal in
der Woche reichlich statt täglich und sparsam. Gießen Sie
wenig, dringt das Wasser nur oberflächlich in den Boden
ein und es fällt der Pflanze schwerer den notwendigen
Wasserbedarf selbst zu decken. Wenn Sie reichlich und
durchdringend wässern, gelangt das Wasser auch an die
unteren Wurzeln. Achten Sie darauf, stets am
Wurzelansatz zu gießen und nicht unnötiger Weise über
das Grün, denn viele Pflanzen macht Wasser auf den
Blättern anfällig für Krankheits- oder Pilzbefall.
Da sich das Wurzelwerk von im Frühling gepflanzten
Gehölzen und Stauden noch nicht so weit entwickelt haben
kann, dass die Pflanzen problemlos ohne Bewässerung
überstehen, brauchen diese während heißer und trockener
Perioden besonders viel Aufmerksamkeit beim Gießen.
Arbeiten im Gemüsegarten
Gemüseaussaat
Diesen Monat können noch folgende Gemüsearten im
Freiland ausgesät werden: Zuckerhutsalat, Radicchio,
Möhren, Rettich, Radieschen, Rote Bete, Brokkoli,
Grünkohl, Kohlrüben, Knollenfenchel, Chinakohl,
Buschbohne und Stangenbohnen.
Arbeiten im Ziergarten
Vermehren durch Stecklinge
Lavendel, Oregano, Rosmarin und Eberraute können Sie
jetzt leicht durch Stecklinge vermehren. Dazu die leicht
verholzten Triebspitzen schneiden, unten etwa zur Hälfte
entblättern und in Töpfe mit sandiger Anzuchterde stecken.
Über Stecklinge können Sie auch Johannisbeeren leicht
vermehren. Dafür einjährige Ruten in 20 bis 30 Zentimeter
lange Stücke schneiden, die Blätter abstreifen und die
Abschnitte in sandige Erde pflanzen. Halten Sie die
Stecklinge bis zum Bewurzeln feucht, überwintern Sie sie
frostfrei und pflanzen Sie sie im Folgejahr am endgültigen
Platz aus.
Schnittmaßnahmen
Im Juli haben Gehölze ihr Längenwachstum
abgeschlossen. Die ist ein guter Zeitpunkt, um Hecken zu
schneiden. Wichtig: Zum Schutz brütender Vögel ist
gesetzlich nur ein Form- oder Pflegeschnitt erlaubt.
Abgeblühte Stauden
Aus optischen Gesichtspunkten können abgeblühte
Stauden zurückgeschnitten werden. Das kann auch einen
weiteren Vorteil haben, denn bei manchen Arten kommt es
so zu einer Nachblüte im Herbst. Bedenken Sie aber auch,
dass für die Tiere ausreichend Stängel stehen bleiben
sollten. Viele Insekten und Vögel ernähren sich außerdem
von den Samen. Und wenn Sie selbst aussäen wollen,
sollten die abgeblühten Stängel ohnehin bis zur
Samenreife stehen bleiben.
Fichtengalllaus
Um die weitere Verbreitung der Fichtengallenlaus zu
verhindern die ananasartigen Gallen an den Trieben
entfernen, bevor sie sich öffnen und die Läuse freisetzen.
Rosenschnitt
Sobald der erste Flor der Rosen vorüber ist, schneiden Sie
das Verblühte mit einer scharfen und sauberen
Gartenschere heraus. Damit fördern Sie eine zweite Blüte.
Die einzelnen Rosengruppen werden allerdings
unterschiedlich behandelt.
Bei Edelrosen, Bodendecker- und Polyantharosen oder
auch Zwergrosen wird direkt nach der ersten Blütezeit
geschnitten. Als Faustformel gilt, dass Sie den Trieb so
weit kürzen, dass das erste voll ausgebildetet 5er-Blatt
stehen bleibt. Das erkennen Sie leicht an den fünf
einzelnen Blättern, die an einem kurzen seitlichen Stil
sitzen. Besonders lange Triebe schneiden Sie soweit
herunter, dass der Wuchs insgesamt kompakt erscheint.
Wichtig: Düngen Sie die Pflanzen jetzt noch einmal.
Es wird ca. anderthalb Monate dauern, bis die nächste
Blütephase beginnt.
Einmalblühende Strauchrosen müssen nicht jährlich
geschnitten werden. Lassen Sie die Früchte ausreifen und
erfreuen Sie sich im Herbst an den dekorativen
Hagebutten.
Öfterblühende Strauchrosen können Sie zu einer
Nachblüte anregen, indem Sie die verblühten Triebe nur
kurz herausschneiden. Auch ein leichter Formschnitt kann
dabei durchgeführt werden.
Bei Kletterrosen schneiden Sie die verblühten Triebe kurz
heraus. Um die Bildung von Blütentrieben anzuregen,
leiten Sie die Triebe zudem waagerecht.
Bei Ramblerrosen können Sie nach Bedarf zu lange Triebe
einkürzen. Insbesondere Jungtriebe, die zu wüchsig sind,
können Sie bis kurz vor dem Triebanfang kürzen.
Arbeiten im Obstgarten
Schnittarbeiten an Obstbäumen
Im Juli können noch Konkurrenztriebe in der Spitze und
nach innen wachsende Triebe entfernt werden.
Obstbaumschnitt
Empfindliche Obstarten wie Aprikosen oder Pfirsiche
können nach der Ernte geschnitten werden. Durch den
frühen Schnitt werden die verbleibenden Knospen besser
belichtet und entwickeln sich so gut für das nächste Jahr.
Süßkirschen schneiden
Nach oder noch während der Ernte können Sie
Süßkirschenbäume schneiden, da die Wunden in der
Wachstumsphase besser verheilen als in der winterlichen
Ruhephase.
Sommerschnittmaßnahmen
Der Sommerschnitt kann bei allen stark wachsenden
Baum- und Strauchobstarten bei bedecktem, trockenem
Wetter durchgeführt werden.
Apfelbäume auf Mehltau kontrollieren
Vergessen Sie nicht, die Apfelbäume weiterhin regelmäßig
auf Mehltaubefall zu kontrollieren und befallene Partien
auszuschneiden, da die Pilzsporen in den Endknospen der
diesjährigen Triebe überwintern.
Apfelwickler absammeln
Kontrollieren Sie die Wellpapperinge zur
Apfelwicklerbekämpfung besonders sorgfältig und
sammeln Sie die in oder unter der Pappe in Rindenritzen
eingesponnenen Raupen ab.
Apfelhaltbarkeit verbessern
Stippeanfällige Apfelsorten wie Jonagold, Braeburn, Cox
Orange oder Boskoop können zur Verbesserung der
Haltbarkeit noch mit Kalziumpräparaten behandelt werden.
Kalzium ist wichtig für die Stabilität der Schale und des
Fruchtfleisches. Hierzu die Früchte mit dem Nährstoff bei
bedecktem Himmel oder abends benetzen.
Himbeeren mulchen
Da Himbeeren als Waldpflanzen einen humusreichen,
kühlen und gleichmäßig feuchten Boden lieben, sollten Sie
Ihre Beete jetzt mit einer Mulchschicht aus gehäckseltem
Strauchschnitt oder angetrocknetem Rasenschnitt vor dem
Austrocknen schützen.
Kulturmaßnahmen an Brombeeren und Kiwis
Jungtriebe von Brombeeren und Kiwis am Gerüst anheften.
Beerenernte
Bretter und Holzroste verhindern, dass der Boden rund um
die Beerensträucher zu stark verdichtet wird. Auch eine
Mulchdecke verteilt den Druck, der durch die Ernte auf den
Boden ausgeübt wird.
Beerensträucher schneiden
Johannis- und Stachelbeersträucher können nach der
Ernte ausgelichtet werden. Dabei werden abgetragene
bzw. überalterte und kranke Triebe entfernt.
Kiwis und Weinreben auslichten
Damit die Früchte genügend Sonne erhalten, früh und
gleichmäßig ausreifen und viele Zucker- und Aromastoffe
einlagern, sollten Sie Kiwis und Weinreben jetzt kräftig
auslichten. Kürzen Sie bei Kiwis alle fruchttragenden
Triebe sechs bis acht Blätter nach dem letzten
Fruchtansatz ein. Ranken, die keine Früchte angesetzt
haben und nicht für den Spalieraufbau benötigt werden,
entfernt man komplett. Schneiden Sie die Ranktriebe der
Weinreben so kräftig zurück, dass möglichst kein Schatten
auf die Früchte fällt. Jeder Trieb wird am vierten bis fünften
Blatt hinter der letzten gut entwickelten Traube
abgeschnitten.
Erdbeeren: Pflege und Vermehrung
Kappen Sie alle Ausläufer und schneiden Sie die alten,
fleckigen Blätter dicht über dem Boden ab. Lockern Sie
vorsichtig den Boden und arbeiten sie dabei Kompost oder
ein organischer Beerendünger ein. Die kräftigsten
Ausläufer der Erdbeeren, die bereits Wurzeln gebildet
haben, können in Töpfe gepflanzt werden. Bis zum August
haben die jungen Pflanzen einen guten Ballen gebildet und
können in einem neuen Erdbeerbeet aufgepflanzt werden.
Noch mehr Ratschläge, Hinweise und Anregungen zu
allen Themen des Obst- und Gartenbaus finden Sie in
Natur des
Jahres
Wussten Sie schon…?
Ein Auszug aus den „Jahreswesen“ 2024
Baum des Jahres: die Mehlbeere
Blume des Jahres: die Grasnelke
Streuobstsorte des Jahres: die Bühler
Frühzwetschge
Gemüse des Jahres: die Rote Beete
Heilpflanze des Jahres: der Schwarze
Holunder
Arzneipflanze des Jahres: die Blutwurz
Giftpflanze des Jahres: der Blauregen
Staude des Jahres: der Blutweiderich