OGV Altbach
Ihr Verein für alle Themen rund um Obst- und Gartenbau
Streuobstwiese im Frühjahr Foto: Birgit Masur, 19.04.2012
Aktuell im
Oktober
Allgemein
Die letzte Ernte einfahren
Im Oktober werden noch einige Nutz- und
Gemüsepflanzen das letzte Mal geerntet. Dazu gehören
die wärmeliebenden Gemüse wie Gurken, Tomaten,
Paprika, Zucchini und Auberginen. Bei Tomaten sollten
auch die grünen Früchte mitgeerntet werden. An einem
sonnigen Platz können sie noch nachreifen. Am besten
reifen Tomaten jedoch nach, wenn die Pflanzen gerodet
und kopfüber aufgehängt werden. So können die
Speicherstoffe aus den Stängeln noch in die Früchte
wandern und deren Aroma verbessern.
Schnittlauch kann ein letztes Mal geerntet und ggf.
vorgeschnitten eingefroren werden.
Späte Apfel- und Birnensorten werden jetzt reif. Sollte es
zu ersten Nachtfrösten kommen, schadet dies dem
Kernobst nicht, denn die Früchte vertragen kurzfristige
Temperaturen bis minus 5°C ohne Probleme. Nur ernten
sollte man sie im gefrorenen Zustand nicht.
Reife Früchte und solche mit Faulstellen nicht einlagern.
Lagern Sie nur absolut gesunde und trockene Früchte ein.
Ernten Sie rechtzeitig und lagern Sie das Obst so kühl wie
möglich. Eine ständige Kontrolle auf Fäulnis ist unbedingt
notwendig.
Fallobst ist eine gute Grundlage für ein schmackhaftes
Apfelmus. Die Früchte werden geviertelt und in einem
großen Topf bei schonender Hitze leicht verkocht. Passiert
und mit Zimt verfeinert wird es warm in Gläser abgefüllt.
Die Ernte von Quitten sollte erst erfolgen, wenn die Schale
komplett gelb geworden ist und der Filzüberzug sich
beginnt zu lösen. Bei zu später Ernte ist mit Fleischbräune
zu rechnen.
Die Schale von Walnüssen spring jetzt auf und gibt die
Nüsse frei. Sollte sich die grüne Schale nicht geöffnet
haben, müssen die Früchte von Hand von dieser befreit
werden. Dazu tragen Sie am besten Handschuhe, um Ihre
Haut vor Verfärbungen durch die Gerbstoffe zu schützen.
Die Nüsse müssen unbedingt gut getrocknet und luftig
gelagert werden, um einer gesundheitsschädlichen
Schimmelbildung vorzubeugen.
Böden vorbereiten
Wer im nächsten Jahr ein neues Beet anlegen möchte,
sollte jetzt im Herbst vor allem schwere und lehmhaltige
Böden umgraben und lockern. Lassen Sie die groben
Schollen bis zum Frühjahr liegen, der Frost wird sie im
Winter weiter zerkleinern, sodass die finale Vorbereitung im
Frühjahr einfacher von der Hand geht.
Auf den Flächen, die Sie nächstes Jahr mit stark
zehrendem Gemüse bepflanzen wollen, können Sie jetzt
Kompost oder Mist einarbeiten. Eine dicke Mulchschicht
schützt den so vorbereiteten Boden über die Wintermonate
vor Nährstoffauswaschung.
Mulchen
Um offene Flächen vor der Kälte zu schützen, sollte eine
Mulchschicht aus gesundem Laub aufgetragen werden.
Das Material verrottet und wird zu Humus, der Wasser und
Nährstoffe speichert. Darunter bleibt der Boden locker und
fruchtbar.
Kompost umsetzen
Ende Oktober sollte der Kompost noch einmal umgesetzt werden.
Reifen Kompost kann man noch verteilen.
Unkrautplage eindämmen
Da viele „Unkräuter“ jetzt ihre Samen verlieren, sollten Sie
sie vorher schnell jäten, um sich viel Arbeit im nächsten
Jahr zu ersparen.
Schneckenplage eindämmen
Schließen und glätten Sie alle Bodenspalten in Gemüse-
und Blumenbeeten, dann können Schnecken dort ihre Eier
zur Überwinterung nicht mehr ablegen. So hat man auf
ganz natürliche Weise weniger Schnecken im nächsten
Jahr.
Nistkästen reinigen
Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt, um Nistkästen für Vögel zu
reinigen, denn manch ein gefiederter Freund nutzt sie auch
als Winterbehausung. Das Tragen von Handschuhen und
einer Atemschutzmaske zum Schutz vor verschiedenen
Parasiten ist anzuraten.
Feldmausbefall verringern
Stellen Sie rechtzeitig Sitzkrücken für tagaktive
Beutegreifer wie Turmfalke, Bussard, Milan, Habicht oder
Sperber auf und sorgen Sie für geeignete
Mauswieselverstecke in der Nähe der Bäume.
Was kann man jetzt noch säen?
Jetzt können tatsächlich noch einige Pflanzen gesät
werden: Robuste Asia-Salate, Blattsenf, Guter Heinrich (ein
spinatähnliches Wildgemüse), Kerbelrübe (ein
Knollengemüse) und winterharte Spinatsorten. Im
Gewächshaus ist ebenfalls der Anbau von winterhartem
Spinat, sowie von Gartenkresse und Feldsalat noch
möglich.
Im Ziergarten werden Kaltkeimer wie Phlox, Fackellilie,
Bergenie und Eisenhut ausgesät. Ebenso können
einjährige, winterharte Pflanzen wie Kornblume und
Klatschmohn jetzt gesät werden.
Zudem eignet sich der Oktober wunderbar, um eine
winterharte Gründüngung wie Senf auszubringen.
Was kann man jetzt noch pflanzen?
Im Herbst gepflanzte Gehölze haben eine stressfreiere
Anwachsphase, als solche, die man im Frühjahr setzt. Jetzt
können die Pflanzen die vorhandene Restwärme des
Bodens für ihre Wurzelbildung nutzen. Das feuchte Klima
zu dieser Jahreszeit erleichtert das Einwurzeln zusätzlich,
sodass die Bäume und Sträucher in der Regel gut durch
den Winter kommen. Dieser Entwicklungsvorsprung hilft
ihnen über Trockenzeiten hinweg, wie sie im Frühling
immer häufiger auftreten.
Obst: Stachelbeere, Rhabarber (am besten sollte in den
Boden vorher großzügig Kompost eingearbeitet werden, da
die Pflanze zu den Starkzehrern gehört). Auch für
Obstbäume wie Apfel, Birne, Sauerkirsche, Süßkirsche,
Zwetschge oder Pflaume ist eine Herbstpflanzung im
Oktober ideal.
Gemüse: Topinambur, Zwiebeln und Knoblauch.
Im Ziergarten: winterharte Stauden, Bäume, Sträucher und
Hecken
Bäume umpflanzen
Merkt man, dass ein Baum doch nicht am idealen Platz
steht, sollte man den Oktober nutzen, um ihn zu versetzen.
Voraussetzung: Der Baum steht weniger als fünf Jahre an
dieser Stelle. Bäume, die bereits lange an einer Stelle
stehen, haben ihre Wurzeln schon weiter ausgebreitet und
sind daher nicht nur schwerer umzusetzen, sondern
überstehen den Wechsel in der Regel auch nicht gut.
Ziergarten
Zwiebelblumen pflanzen
Sollten Sie Ihre Zwiebelblumen für nächstes Jahr noch
nicht gepflanzt haben, können Sie das noch im Oktober
erledigen. Der Untergrund sollte ausreichend durchlässig
sein. Staunässe und somit drohende Fäulnis kann durch
die Beigabe von Sand in das Pflanzloch vermieden
werden. Am besten werden die Zwiebeln beim Pflanzen
nach Größe gestaffelt und in Gruppen (Tuffs) gesetzt.
Einzelne Pflanzen kommen nämlich nicht so gut zur
Geltung und weil man das alte Laub erst nach dem
Vergilben zurückschneiden darf, lassen sich auf
Rasenflächen die Gruppenpflanzungen später beim Mähen
leichter aussparen.
Strauchpfingstrosen pflanzen
Strauchpfingstrosen treiben schon sehr früh im Jahr aus
und die jungen Triebe brechen beim Transport und beim
Pflanzen leicht ab. Aus diesem Grund ist eine Pflanzung im
Herbst besser geeignet. Damit sie nach dem Pflanzen gut
anwachsen, muss sich die Veredlungsstelle mindestens
drei Finger breit unter der Erdoberfläche befinden. Ein
leichter Winterschutz mit Herbstlaub und Tannenreisig ist
empfehlenswert.
Laub entfernen
Im Normalfall reicht es aus, das Laub alle zwei Wochen mit
einem Rechen zu entfernen, ist die Blätterschicht zu dick,
sollte gleich gehandelt werden, da sonst der Rasen keine
Luft mehr bekommt und verrottet.
Auch Laub auf immergrünen Hecken und Sträuchern sollte
regelmäßig entfernt werden, damit die Pflanzen genug
Licht und Luft bekommen.
Wenn Sie Ihren Gartenteich nicht mit einem Laubnetz
abgedeckt haben, sollten Sie jetzt regelmäßig die Blätter
mit einem Kescher von der Oberfläche abfischen. Sie
sinken sonst auf den Teichgrund und werden dort zu
Faulschlamm zersetzt. Entfernen Sie aus dem gleichen
Grund außerdem alle vergilbten Blätter von Seerosen und
anderen Wasserpflanzen.
Nützlingsschonender Rückschnitt
Bedenken Sie, dass verblühte Stauden und Gräser von
vielen Nützlingen als Winterzuflucht benutzt werden.
Deshalb sollten diese Pflanzen, wenn es irgendwie möglich
ist, schon aus ökologischen Gründen erst im Frühjahr
entfernt werden.
Pampasgras schützen
Das Herz des Pampasgrases ist sehr nässeempfindlich.
Schützen Sie es vor Feuchtigkeit durch eindringenden
Regen, indem Sie den Blattschopf zusammenbinden.
Frostempfindliche Kübelpflanzen einräumen
Die Überwinterung von Kübelpflanzen sollte so kurz wie
möglich und so lange wie nötig dauern. Sie sollten
vermeiden, Ihre Pflanzen zu früh "ins Warme" zu holen,
denn in den meisten Überwinterungsquartieren herrschen
eher ungünstige Bedingungen. Ein abrupter Wechsel, mit
einem großen Temperaturunterschied vom Balkon oder der
Terrasse hinein ins Winterquartier, sollte jedoch auf jeden
Fall vermieden werden… Weiter lesen
Obstgarten:
Herbst-Himbeeren schneiden
Alle abgeernteten Triebe werden auf Bodenhöhe
abgeschnitten.
Leimringe gegen Frostspanner
Um die Weibchen des Kleinen Frostspanners an der
Eiablage zu hindern, sollten Sie rechtzeitig Leimringe
rundum dicht und fest an den Stämmen der Obstbäume
anbringen. Glätten Sie Unebenheiten mit einem
Rindenkratzer und füllen Sie Ritzen und Risse mit Ton oder
Lehm.
Schnitt von Walnussbäumen
Wenn Ihr Walnussbaum zu hoch wird oder dürre Äste hat,
sollten Sie ihn jetzt schneiden. Beschränken Sie sich auf
das Herausnehmen einzelner Äste und achten Sie darauf,
dass die Schnittstellen nicht einreißen, also stärkere Äste
zuerst auf Stummel und dann auf Astring absägen.
Größere Schnittwunden sind möglichst zu vermeiden, da
über diese Pilzkrankheiten einwandern können.
Noch mehr Ratschläge, Hinweise und Anregungen zu
allen Themen des Obst- und Gartenbaus finden Sie in
Natur des
Jahres
Wussten Sie schon…?
Ein Auszug aus den „Jahreswesen“ 2024
Baum des Jahres: die Mehlbeere
Blume des Jahres: die Grasnelke
Streuobstsorte des Jahres: die Bühler
Frühzwetschge
Gemüse des Jahres: die Rote Beete
Heilpflanze des Jahres: der Schwarze
Holunder
Arzneipflanze des Jahres: die Blutwurz
Giftpflanze des Jahres: der Blauregen
Staude des Jahres: der Blutweiderich