OGV Altbach
Ihr Verein für alle Themen rund um Obst- und Gartenbau
Streuobstwiese im Frühjahr Foto: Birgit Masur, 19.04.2012
Aktuell im
September
Ziergarten
Niederschlagsreichere Herbstzeit für Pflanzungen und
Aussaaten nutzen
In den vergangenen Jahren sind die Frühjahrs- und
Frühsommermonate recht trocken ausgefallen. Es ist
anzunehmen, dass dies eine Begleiterscheinung des
Klimawandels ist. Da im Herbst tendenziell mit mehr
Niederschlägen zu rechnen ist, sollten Pflanzungen von
immergrünen Gehölzen und Rosen sowie Aussaaten von
Rasen und Blumenwiesen jetzt stattfinden, um Gießwasser
zu sparen. Die Bedingungen zum Keimen und Anwachsen
sind im September ideal. Auf gründliches Einschlämmen
nach der Neupflanzung sollte trotz angesagter
Niederschläge nicht verzichtet werden.
Immergrüne Gehölze pflanzen
Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt, immergrüne Gehölze zu
pflanzen oder zu verpflanzen. Nach dem Pflanzen wie
immer durchdringend wässern (einschlemmen)! Bei
anhaltend geringen Niederschlägen, sollten Sie darauf
achten, dass die Wurzelballen nicht austrocknen!
Pflanzen von Rosen
Jetzt bieten viele Gärtnereien wieder wurzelnackte Rosen
frisch vom Acker an. Wurzelnackte Rosen, die im Frühjahr
angeboten werden, haben oft schon drei bis vier Monate
Lagerung im Kühlhaus hinter sich. Wählen Sie am besten
gegenüber Krankheiten wie Rost und Sternrußtau
widerstandsfähige ADR-Rosen aus. Wenn möglich
pflanzen Sie nicht wieder an einen Platz, an dem vorher
schon eine Rose gestanden hat um Bodenmüdigkeit zu
vermeiden.
Falls Sie Rosen wieder an denselben Platz pflanzen
möchten, tragen Sie möglichst viel des alten Bodens ab.
Lockern Sie den Boden danach zwei Spatenstiche tief und
arbeiten Sie reifen Kompost ein. Beim Pflanzen im Oktober
füllen Sie mit frischer Pflanzerde auf. Beim Pflanzen der
Rosen muss die Veredlungsstelle etwa eine Handbreit
unterhalb des Bodenniveaus liegen. Angehäufte Erde und
Tannenreisig schützen die Stelle zusätzlich vor starken
Frösten.
Schneiden Sie Rosen im Herbst nicht zu stark zurück. Es
ist besser, sie bei der ersten richtigen Kälte nur ein wenig
zu bearbeiten und dann im Frühjahr ordentlich zu kürzen.
Zweijährige Zierpflanzen aussäen
Im September können noch zweijährige Zierpflanzen wie
Stockrosen, Glockenblumen, Rasselblume, Goldlack,
Bartnelken, Fingerhut, Färberwaid, Vergissmeinnicht,
Königskerze und Veilchen gesät werden.
Blumenzwiebeln setzen
Im September erfolgt die Pflanzung von Blumenzwiebeln
wie Gartenhyazinthe, Traubenhyazinthe, Blaustern,
Hasenglöckchen, Kap-Milchstern, Schwertlilie, Narzisse,
Schneeglöckchen, Zierlauch, Tulpe, Winterling, Frühjahrs-
Krokus und Sommer-Knotenblume. Ende des Monats
beginnt auch die Blumenzwiebelpflanzzeit für die
Spätwinter- und Frühjahrsblüher. Sie dauert bis
Oktober/November.
Unser Gartentipp: Füllen Sie bei lehmigen Böden unten als
Drainage etwa drei bis fünf Zentimeter groben Sand ins
Pflanzloch. Damit senken Sie auf Böden, die zu Staunässe
neigen, die Fäulnisgefahr.
Mit Sternrußtau befallene Blätter entfernen
Auf mit Sternrußtau befallenen Rosen bilden sich auf den
Blättern die charakteristischen sternförmigen, schwarzen
Flecken. In der Folge werden die Blätter gelb und fallen ab.
Entfernen Sie das kranke Rosenlaub jetzt im Herbst aus
dem Beet und entsorgen Sie es über den Hausmüll, da die
Überwinterung des Sternrußtau-Pilzes im abgefallenen
Laub erfolgt.
Staudenvermehrung
Nun ist auch ein günstiger Zeitpunkt, um Stauden wie
Astilben, Pfingstrosen und Tränendes Herz zu teilen.
Saatgut ernten
Wenn Sie Saatgut für die generative Vermehrung sammeln
möchten, warten Sie nicht, bis sich Kapseln, Schoten oder
Hülsen öffnen und die Samen bereits herausfallen. Damit
sie nicht schimmeln, müssen die Samen gründlich
getrocknet werden.
Samenstände von Stauden und Früchte von
Heckenpflanzen dienen Vögeln als Nahrung und
sollten aus diesem Grund jetzt nicht entfernt bzw. nicht
mehr geschnitten werden.
Obstgarten:
Pflanzplanung
Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken über neu zu
pflanzende Sorten. Informieren Sie sich vor dem Kauf
gründlich über robuste oder tolerante Beerenobst-,
Trauben- und Apfelsorten.
Stark blutende Bäume schneiden
Manche Bäume wie die Walnuss neigen stark zum „Bluten“
nach dem Schnitt. Dies kann aufgrund des hohen
Wasserverlustes zur Schwächung des Baumes führen. Da
sie jetzt nicht mehr voll im Saftfluss stehen und die
Wundheilung jetzt noch gut funktioniert, können Sie solche
Bäume noch bis etwa Mitte September schneiden.
Schnitt von Walnussbäumen
Beschränken Sie sich beim Schnitt von Walnussbäumen
auf das Entfernen von dürren Ästen, vermeiden Sie
möglichst größere Schnittwunden und achten Sie darauf,
dass die Schnittstellen nicht einreißen (stärkere Äste zuerst
auf Stummel und dann auf Astring absägen).
Obsternte
Die Obsternte sollte nach Möglichkeit früh morgens
stattfinden, wenn die Früchte noch kühl und feucht sind.
Dabei sollten die Früchte nicht mit den Fingern gedrückt,
oder gar mit den Fingernägeln beschädigt werden. Zum
Ernten von Birnen und Äpfeln nimmt man diese in die
Handfläche, hebt sie an und dreht sie ab. Bei Apfelsorten,
welche zwei- bis dreimal durchgepflückt werden, sollte die
letzte Ernte nur kurz gelagert bzw. schnell verbraucht
werden. Lagern Sie nur vollkommen gesunde Früchte ein
und verwerten Sie vollreife, sowie geschädigte Früchte
sofort. Allgemein ist eine Lagerung bei 2 bis 5 °C und einer
Luftfeuchtigkeit von etwa 80 % anzustreben. Kontrollieren
Sie regelmäßig ihr Lager auf faulige Früchte.
Allgemein
Grasschnitt als Mulchmaterial
Verwenden Sie Grasschnitt als Mulchmaterial (mit einer
maximalen Schichtdicke von 5 cm) für Ihre Beete. Damit
bleibt der Boden feucht.
Noch mehr Ratschläge, Hinweise und Anregungen zu
allen Themen des Obst- und Gartenbaus finden Sie in
Natur des
Jahres
Wussten Sie schon…?
Ein Auszug aus den „Jahreswesen“ 2024
Baum des Jahres: die Mehlbeere
Blume des Jahres: die Grasnelke
Streuobstsorte des Jahres: die Bühler
Frühzwetschge
Gemüse des Jahres: die Rote Beete
Heilpflanze des Jahres: der Schwarze
Holunder
Arzneipflanze des Jahres: die Blutwurz
Giftpflanze des Jahres: der Blauregen
Staude des Jahres: der Blutweiderich